Diplom EUREM – Weiterbildung für einen nachhaltigen Bergbau

Die Auswirkungen des globalen Klimawandels haben den Anstoß gegeben, das traditionelle Entwicklungsmodell durch ein umweltfreundliches, nachhaltiges Modell zu ersetzen. In diesem Kontext muss sich der Bergbausektor neu erfinden, um den globalen Anforderungen gerecht zu werden. Der Bruch mit traditionellen Abbauverfahren und Produktionsprozessen ist eine Bemühung, die viele Herausforderungen aber auch Chancen für den Bergbau mit sich bringt. Um auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Bergbau voranzukommen, sind Themen wie die verstärkte Nutzung sauberer Energie und die effiziente Nutzung von Energie- und Wasserressourcen  von entscheidender Bedeutung.

All diese Aspekte erfordern eine strategische Umsetzung in der Bergbauindustrie, damit diese gestärkt werden kann und wirtschaftliche, soziale und ökologische Vorteile aus der Umstellung hervorgehen. Die Veränderungen benötigen Mut zu Innovation und leidenschaftliche Akteure, die die Prozesse, Technologien und Produkte optimieren.

Mit diesem Ziel vor Augen lehrt die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) seit neun Jahren das von deutschen Ingenieuren entworfene European Energy Manager (EUREM)-Diplom, welches sowohl in Europa als auch im Mercosur zertifiziert ist und von der chilenischen Agentur für Energienachhaltigkeit (Agencia de Sostenibilidad Energética) national anerkannt worden ist. Das Programm ermöglicht es Fachleuten aus den verschiedensten Bereichen, sich das notwendige Wissen anzueignen, um ein kompetenter Partner in den Bereichen Energiemanagement und erneuerbare Energien zu sein. Bis heute wurden fast 5.000 Fachleute in 26 Ländern ausgebildet und zertifiziert, darunter 100 chilenische Fachleute aus dem Management- und Betriebsbereich privater Unternehmen und öffentlicher Einrichtungen.

Die 10. Runde des EUREM, die Mitte August beginnt, wird zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit einer Universität durchgeführt: Die Universidad del Desarrollo – UDD ist eine Partnerschaft mit der AHK Chile eingegangen, um dem Diplom ein Universitätssiegel zu verleihen. “Unter dem Slogan ‘Engineering with the Company’ führen wir mehrere Kooperationsinitiativen durch, und eine davon ist das EUREM-Diplom. Wir wollen Fachleute besser darauf vorbereiten, das Konzept der Energieeffizienz in nationalen Unternehmen anzuwenden. Die Idee besteht darin, die theoretische Lehre auf reale nachhaltige Managementprojekte auszuweiten und es damit zu ermöglichen, die Schlüsselpunkte für die Verbesserung der Energieeffizienz in allen Prozessen, Anlagen und Gebäuden eines Unternehmens zu identifizieren”, erklärt Fernando Rojas, Dekan für Ingenieurwesen an der UDD.

“Effizienz und Optimierung der Ressourcen sind der Schlüssel in jeder Institution, besonders in komplexen und unsicheren Zeiten”, betont Lorena Olivares, Bereichsleiterin im Aus- und Weiterbildungsbereich der AHK Chile. “Wir freuen uns sehr, dieses ausgezeichnete Diplom jetzt in Kooperation mit der UDD umsetzen zu können und damit den Anwendungsbereich von EUREM zu erweitern durch eine 360°-Sicht auf das Energiemanagement, die alle Bereiche der Industrie abdeckt, vom Elektrizitätsmarkt, Bauwesen, Management bis hin zur Nutzung erneuerbarer Energien”.

Um dem Ziel einer nachhaltigen Rohstoffgewinnung näher zu kommen, spielt die Frage der Aus- und Weiterbildung eine wichtige Rolle. Programme wie EUREM sind ein bedeutender Beitrag zur Vorbereitung künftiger Manager, da sie die vielfältigen Möglichkeiten vermitteln, energieeffiziente Projekte zu realisieren und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken.

Für weitere Informationen zum EUREM-Diplom wenden Sie sich gerne an:

Lorena Olivares
Gerente Capacitación y Formación Técnica
(+56) 9 9195 4940
[email protected]

Kreislaufwirtschaft im Bergbau

Verändert die Gesellschaft, das Verbraucherverhalten, die Paradigmen und die Geschäftsmodelle.

Die Anzahl der Menschen auf dem Planeten und ihre Bedürfnisse nehmen immer weiter zu: Lebten im Jahr 1990 noch 5,3 Milliarden Menschen auf unserem Planeten, so wird für das Jahr 2030 eine Zahl von über 8,5 Milliarden vorausgesagt. Im Jahr 2030 werden es voraussichtlich sogar über 11,2 Milliarden Bewohner weltweit sein (laut einem UN-Bericht aus dem Jahr 2019), ein Zuwachs, der viele Herausforderungen für uns alle und insbesondere für unseren Planeten mit sich bringt. In gewisser Weise folgen wir nach wie vor einem Wachstumsparadigma, in welchem der Großteil der weltweiten Wirtschaftssysteme nach ewigem Wachstum strebt und dem Dilemma begrenzter natürlicher Ressourcen gegenübersteht.

Die Herausforderung der Menschheit besteht darin, ein Gleichgewicht zwischen dem Bedarf an unendlichem Wachstum in einer Welt aus endlichen Ressourcen herzustellen. Dies ist das Paradox der Nachhaltigkeit.

Für das Jahr 2050 wird eine weltweite Bevölkerungszahl von 9,5 Milliarden vorausgesagt – fast das Doppelte der heutigen Zahl – und dieses Wachstum der Weltbevölkerung wird mindestens dreimal so viele Produkte und Dienstleistungen wie heute erfordern: Wohnraum, Transport, Energie, Lebensmittel, Wasser und andere Grundbedürfnisse und Erzeugnisse, die für uns heutzutage zu einer „guten Lebensweise“ dazugehören. Der Bedarf an diesen Gütern wirkt sich auf die Nachfrage nach Rohstoffen auf dem Markt aus. Rohstoffe, die begrenzt sind und nicht, wie man vor zwanzig Jahren noch dachte, unendlich zur Verfügung stehen. Hinzu kommt der erhebliche Preisanstieg. Wir befinden uns nicht mehr im 20. Jahrhundert und zu Zeiten der industriellen Revolution, als die Wiederverwendung von Materialien keine Priorität darstellte und die größten Gewinne aus dem Einsatz von mehr Ressourcen (hautsächlich Energie) zur Senkung der Arbeitskosten erzielt wurden.

“Für das Jahr 2050 wird eine weltweite Bevölkerungszahl von 9,5 Milliarden vorausgesagt – fast das Doppelte der heutigen Zahl – und dieses Wachstum der Weltbevölkerung wird mindestens dreimal so viele Produkte und Dienstleistungen wie heute erfordern.”

Dem Weltwirtschaftsforum zufolge sind die Rohstoffpreise erheblich gestiegen. In dem Zeitraum von 2002 bis 2010 wird ein Preisanstieg von 150% vernommen. Der gleiche Bericht zeigt auf, dass beispielsweise für das Unternehmen B&Q/Kingfisher – Hersteller von Bohrmaschinen – die Rohstoffkosten im Durchschnitt um 59% gestiegen sind.  Dasselbe gilt für globale Unternehmen wie Renault und Ricoh, die sich dazu gezwungen sahen, ihre Kosten durch geschlossene Produktionskreisläufe besser zu kontrollieren. Heutzutage befassen sie sich auch mit der Verwendung ihrer Produkte am Ende ihrer Lebensdauer sowie der Rückgewinnung eines Großteils der darin verarbeiteten Rohstoffe. Recycling- und Rückgewinnungsprozesse gehen direkt in die Entwicklung neuer Produkte über.

Unternehmen, die einst wichtige Abnehmer von Rohstoffen aus dem Bergbau waren, haben ihren Fokus mittlerweile geändert: Sie haben erkannt, dass sie durch eine Produktentwicklung, die den gesamten Lebenszyklus berücksichtigt – angefangen bei der Gewinnung über die Produktion und Vermarktung bis hin zum Gebrauch und Ende der Lebensdauer der Produkte – den Kauf von Rohstoffen reduzieren und so ihre Rentabilität steigern können. Diese Umstellung auf ein Geschäftsmodell im Sinne der Kreislaufwirtschaft wirkt sich wiederum erheblich auf das Bergbaugeschäft und den Handel mit reinen Rohstoffen aus.

An das Vorherige anknüpfend sei eine weitere Dimension genannt: Professor James Clark der Universität York in England hat das Periodensystem sorgfältig überprüft, um Verwendung und Vorkommen der Elemente auf unserem Planeten zu verstehen. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Druck zur Verwendung von Neumaterial aufgrund der Durchlässigkeit beim Recycling in der Industrie im Allgemeinen anhalten wird. Die Rohstoffe gehen allerdings aus und Clarks Prognosen zufolge, könnten Elemente wie Gold, Silber, Indium, Kupfer, Iridium Wolfram und viele andere für die Industrie überlebenswichtige Elemente innerhalb der nächsten fünf bis fünfzig Jahre ausgeschöpft sein.

Insbesondere die Auswirkungen auf Chile sind gewaltig. Es wird vorausgesagt, dass dem Kupfer nur noch 75 bis 100 Jahre bleiben, wenn wir unsere Handlungsweisen nicht ändern und den Fokus weiterhin auf die Produktion legen, anstatt sich mit Themen wie der Vermeidung von Abfall, Wiedergewinnung von Rohstoffen und Fragen zu Gebrauch, Verteilung und Wiederverwendung der Produkte zu beschäftigen.

Elemente wie Gold, Silber, Indium, Kupfer, Iridium Wolfram und viele andere für die Industrie überlebenswichtige Elemente könnten innerhalb der nächsten fünf bis fünfzig Jahre ausgeschöpft sein” (Professor James Clark U der Univ. York).

Als Ergebnis all dessen sind die Rohstoffpreise erheblich gestiegen, die Gewinnspannen haben sich verringert, die Gewinnungs- und Produktionskosten sind fast so hoch wie der Verkaufspreis einiger Metalle. Hinzu kommt die Arbeit in sozialen Konfliktpunkten, wodurch die Kontinuität von Projekten gefährdet ist, und als ob dies nicht schon genug wäre, hinterlässt auch der Klimawandel seine Spuren: Der Wassermangel ist erheblich. Der Bergbau verbraucht bekannter Weise viel Wasser, ohne welches Metall in der traditionellen Art und Weise nicht gewonnen werden kann.

Trotz Gegenwind beginnt die Bergbauindustrie zu reagieren. Dabei war es nicht einfach, aus dem Modell der reinen Extraktion herauszukommen, denn es erfordert ein erhebliches Maß an Mut zu Innovation, neuen Methoden und Vorgehensweisen. Viele haben sich dem Recycling von auf den Markt gebrachten Materialien zugewandt. „Das Internationale Büro für Recycling prognostizierte das Wachstum des Metallrecyclingmarktes – hauptsächlich in der Stahlrückgewinnung – auf 277 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 und 406 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Die Zahlen wurden trotz der schwierigen Zeiten, die wir derzeit durchleben, übertroffen. Mit einem Wachstum von fast 8% pro Jahr ergibt sich für Aluminium und Kupfer ein ähnliches Bild und bei Edelmetallen sind diese Raten noch höher“ (laut Rachael Bartels und Harrry Morrison von Accenture).

Die Bergbauindustrie muss verstehen, dass die zirkulären Geschäftsmodelle, die von allen anderen Industriezweigen weltweit rasch übernommen werden, zu einem erheblichen Rückgang des Rohstoffbedarfs führen werden. Im Automobilsektor beispielsweise bedeutet eine zirkuläre Strategie wie die Bildung von Fahrgemeinschaften, dass es bis 2035 25% weniger Personenkraftwagen geben könnte, was das Wachstum und die historische Projektion der Automobilindustrie und damit den Rohstoffbedarf erschüttern würde. Industriezweige wie die Marineindustrie in Peru, die bereits heute 95% ihrer Teile für die Herstellung neuer Produkte wiederverwenden, haben eine Art Produktpass für die einzelnen Produktteile eingeführt, um deren Rückverfolgung und Rückgewinnung zu ermöglichen.

Obwohl das Thema Kreislaufwirtschaft bei dem Bergbau zu Kopfschmerzen führen kann, ist es gleichzeitig eine Gelegenheit, Geschäfts- und Verkaufsmodelle zu überdenken. Die Rückverfolgbarkeit der Materialien ist eine interessante Option, die es zu überdenken wert ist. Weiterhin im Besitz des Materials zu sein, es zurückzugewinnen und wieder einzugliedern, die Modelle und Verkaufsstrategien zu ändern, Prozesse zu überprüfen, Materiallecks zu identifizieren, Abfälle wieder umzuwandeln oder in die Produktionskette der eigenen oder einer anderen Branche einzugliedern, den Verbrauch von Ressourcen, Energie, Wasser sowie den Kohlenstoffausstoß und den ökologischen Fußabdruck im Allgemeinen permanent zu messen – das alles ist Teil eines Modells der Kreislaufwirtschaft und einer neuen Art des Wirtschaftens, bei der die Senkung der Kosten heutzutage die beste Alternative ist, um in komplexen Zeiten höhere Gewinne zu erzielen.

Bei der Pipartner Group unterstützen wir Unternehmen dabei, ihr Geschäft auf eine neue Weise zu betrachten und Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Materialien im Lebenszyklus ihrer Produkte zu identifizieren, die heutzutage “weggeworfen” werden und wieder zu Rohstoffen werden können. Wir helfen Unternehmen dabei, den Grad ihrer Zirkularität zu verstehen. Wir haben eine eigene Methodik entwickelt, die auf der Branchenentwicklungsanalyse von Gartner basiert, um die zirkulären Lücken zu identifizieren und eine strategische Roadmap zu definieren, die es den Unternehmen ermöglicht, sich angemessen auf ein zirkuläres Modell umzustellen. Außerdem haben wir ein Werkzeug unter dem Namen CANVAS CIRCULAR PIPARNTER (www.desafiocircular.cl) entwickelt, um zirkuläre Geschäftsmodelle zu erarbeiten. Basierend auf Osterwalders Geschäftsmodell haben wir 4 Dashboards entwickelt, die es Unternehmen ermöglichen, zirkuläre Geschäftsmöglichkeiten zu entdecken, die das Geschäft noch profitabler machen können.

Humberto Salinas
Pipartner Group
[email protected]
*übersetzt aus dem Spanischen vom Team Eco Mining Concepts

*Von Unternehmen eingereichte Beiträge liegen in deren alleiniger Verantwortung und spiegeln nicht unbedingt die Position der AHK Chile wider.

Neue Wege für einen grünen Bergbau: Das Konzept des Circular Engineering

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft wird immer wichtiger, auch im Bergbau. Um diesen Sektor erfolgreich für die Zukunft zu wappnen, ist es entscheidend, die Perspektiven zu ändern, Innovation zu fördern und neue Wege zu beschreiten.


Seit Kurzem begrüßen wir im EMC-Netzwerk ein neues Mitglied, welches Experte auf genau diesem Gebiet ist: VDB®-Ingeniería Circular. Unser neues Mitglied verfügt über Spezialisten für die Planung und den Entwurf nachhaltiger Strukturen auf der Grundlage erneuerbarer vorgefertigter Materialien. Wie der Name des Unternehmens bereits andeutet, wenden sie bei ihren Aktivitäten ein bestimmtes technisches Konzept an, das zu dem passt, was wir als “Kreislaufwirtschaft” kennen. Wir, das Team von Eco Mining Concepts, wollten im Interview mit Maarten van den Berg, Partner/Geschäftsführer des VDB-Ingeniería Circular erfahren, was genau hinter diesem innovativem Konzept steht.

Maarten van den Berg, Partner/Geschäftsführer VDB Ingeniería Circular

[Eco Mining Concepts]: Ihr Unternehmen bietet ein Angebot nach dem Konzept “Circular Engineering” an, das in einem ersten Schritt mit “Reverse Engineering” beginnt. Was ist das Besondere an diesem innovativen Konzept?

[VDB®-Ingeniería Circular]: Kunden aus dem Bergbau- und Energiesektor fordern von uns die Lieferung nachhaltiger Strukturen. Dies wird erreicht, indem man die Abstufungen und Ideen der Kreislaufwirtschaft kennt, die Aspekte wie die Wiederverwendung beim Recycling beinhalten. Wir definieren unsere Gestaltungskriterien anhand von¨Inverse Engineering¨. Beginnend mit der Recycling-Phase, dann Wiederverwendung, Konstruktion, bis hin zum Transport und zur Produktion sammeln wir alle Daten, die es uns ermöglichen, die Entwurfskriterien für ein Bauwerk mit mehr als einem Verwendungszweck zu haben. Die Entwurfskriterien sind in strukturelle und funktionelle Kriterien unterteilt, die verschiedene Nutzungen der vorgefertigten Erneuerbaren ermöglichen. Strukturen, die an einem Standort aufgebaut, dann wieder abgebaut und zum nächsten Projekt gebracht werden können. Das Ergebnis: Vorgefertigte Renovierungsmaterialien reduzieren den Abfall für die Kunden. (www.vdbingenieriacircular.cl)

[Eco Mining Concepts]: Heute gibt es zunehmend Ansätze, Überreste des Bergbaus nicht mehr als Abfallprodukte, sondern als Potenzial für eine neue Wertschöpfung zu sehen, wie z.B. im Fall von Tailings oder der abgenutzten Reifen von Bergbautrucks. Hier entstehen immer mehr innovative Lösungen. Ihr Unternehmen fokussiert sich auf vorgefertigte Betonelemente für eine Mehrfachverwendung. Warum sehen Sie genau hier eine Möglichkeit für einen nachhaltigeren Bergbau?

[VDB®-Ingeniería Circular]: Die Anwendung von vorgefertigten, wiederverwendbaren Betonelementen ermöglicht es, die bei Industrieanlagen im Bergbau entstehenden Abfälle zu reduzieren. Wenn ein Projekt beispielsweise Flächen mit Bürgersteigen oder Heizkörpern in Lagerhallen benötigt, sollten deshalb vorgefertigte Industrieplatten verwendet werden, die eine verlegbare, wiederverwendbare Lösung ermöglichen. Die Platten eines Busparkplatzes werden dann z.B. in eine temporäre Zufahrtsstraße umgewandelt. Mit der Vorfertigung von Bauwerken leisten wir einen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Bergbau. Ein nachhaltiger Bergbau ist möglich, und der Wechsel zu vorgefertigten wiederverwendbaren Elementen ist ein wichtiger technischer Aspekt auf diesem Weg.

Vorgefertigte Betonelemente, bereit für eine zweite Verwendung

[Eco Mining Concepts]: Sie verfügen bei der Anwendung von vorgefertigten Materialien in der Bergbauindustrieüber mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bauwesen in Europa, dem Nahen Osten und Südamerika. Was waren Ihre wichtigsten Errungenschaften? Gibt es hier ein emblematisches Projekt im Bergbausektor?

[VDB®-Ingeniería Circular]: Bei einem Projekt mit vorgefertigtem, wiederverwendbaren Betonelementen in einem Kohlebergwerk in der Nähe von Berlin in den 1990er Jahren war eine Erweiterung mit Stützkonstruktionen (vertikale Wand) für den Materialaustrag in einen neuen Trichter dringend erforderlich. Die Spezialformen für das Projekt waren in Amsterdam installiert und ermöglichten es, alle Teile innerhalb weniger Wochen per Straßentransport an den Standort in Ostdeutschland zu liefern. In Chile haben die Bergbauwerke von den vorgefertigten Elementen dahingegen profitiert, dass in indsutriellen Gebieten unter optimalen Bedingungen für die Kontinuität der Prozesse produziert werden konnte, so dass später auf der Baustelle nur noch spezialisiertes Personal für die Montierung benötigt wurde. Dies bedeutet weniger Menschen vor Ort und eine höhere Ausführungsgeschwindigkeit. In der mittelgroßen und großen Bergbauindustrie, sowohl im staatlichen als auch im privaten Bereich, wurde beschlossen, Lösungen mit vorgefertigten Elementen zu bevorzugen.

[Eco Mining Concepts]: Kürzlich hat das Umweltministerium zusammen mit dem Wirtschaftsministerium, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft CORFO und der Agentur für Nachhaltigkeit und Klimawandel (ASCC) Sie als gesetzlichen Vertreter der VDB Ingeniería Circular eingeladen, an einem technischen Arbeitstisch zum Thema Ökodesign für die erste Roadmap Economía Circular 2020-2040 für Chile teilzunehmen. Was wird der Schwerpunkt bei dieser Sitzung sein?

[VDB®-Ingeniería Circular]: In dieser Arbeitsgruppe haben wir den Schwerpunkt auf die Generierung von Inputs für den Prozess der Entwicklung der Roadmap gelegt, die sich darauf beziehen, wie neue Designprozesse durchsichtig und mit praktischen Informationen für ein besseres Verständnis von Verbesserungen ausgestattet werden können. Ziel ist, dass 65% dessen, was wir produzieren, durch Design wiederverwertbar ist und für eine weitere Verwendung recycelt wird. Wir müssen die Integration von Umweltaspekten in das Design und die Entwicklung von Produkten, Aktivitäten und Dienstleistungen fördern. Nur so erreichen wir das Ziel, negative Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus zu verringern.

[Eco Mining Concepts]: Was ist nötig, um den Bergbausektor für die Möglichkeiten und Vorteile des Circular Engineering zu sensibilisieren, und wie kann das Projekt Eco Mining Concepts dabei helfen?

[VDB®-Ingeniería Circular]: Eco Mining Concepts ist ein wichtiges Netzwerk von Fachleuten mit Unternehmen in Chile und Deutschland, die zusammen Circular Engineering in alle Bauarbeiten im Bergbau einbeziehen können. Wir stärken in diesem Netzwerk der AHK Chile das Entstehen einer “kritischen Masse”, so dass die Bergbauunternehmen auf ihrem Weg hin zu nachhaltigen Strukturen begleitet werden können, welche nach ihrem ersten Verwendungszweck weitere Anwendung in einem zweiten Lebenszyklus finden. Stahlbeton ist ein edles Produkt, das zu 100% recycelt werden kann. Mit Circular Engineering und dem Netzwerk Eco Mining Concepts wird die Innovation auf der Ebene des Circular Design gefördert, um die wichtigsten Akteure des Bergbaus in Chile und Deutschland zusammenzubringen. Die Fähigkeit, professionelle Verbindungen und Kommunikationsplattformen zu schaffen, ist beim Team von Eco Mining Concepts in guten Händen, um so auch VDB® Ingeniería Circular auf die Bedürfnisse und Herausforderungen des Bergbaus in Chile vorzubereiten.